Die Berliner Bach-Familie

Sonderausstellung des Bachhauses Eisenach im Berliner Dom vom 6. März – 23. April 2025
Eröffnung: 6. März, 10 Uhr
Vom 6. März bis 23. April 2025 wird eine durch die Corona-Pandemie unterbrochene, lieb gewonnene Tradition im Berliner Dom fortgesetzt: die Frühjahrsausstellung des Eisenacher Bachhauses. 2025, in Bachs 275. Todesjahr, widmet sie sich unter dem Titel „Die Berliner Bach-Familie“ den drei Berlin-Besuchen von Johann Sebastian Bach sowie den Mitgliedern seiner Familie, die in der Hauptstadt wirkten.
In Berlin sei „nunmehro das musicalische seculum angegangen“, ließ Bach 1742 einen ehemaligen Schüler von ihm wissen, und empfahl ihm, eine Stellung in Berlin zu suchen, denn „man kann allda ungleich mehr profitiren, als an einem anderen Ort.“ Nicht nur waren zahlreiche von Bachs früheren sächsischen Kollegen, Freunden und Schülern inzwischen in Berlin tätig, auch sein zweitältester Sohn Carl Philipp Emanuel war dort seit 1738 Hofcembalist Friedrichs des Großen. Später lebten auch die weiteren Söhne Wilhelm Friedemann und Johann Christian Bach zeitweise in Berlin.
Zu sehen sind unter anderem Zeichnungen von Bachs Enkel Johann Sebastian Bach dem Jüngeren, einem Maler, der in Berlin aufwuchs und in Potsdam studierte. Ebenfalls ausgestellt ist ein Schulheft von Wilhelm Friedemann Bach aus dem Jahr 1725 mit zahlreichen Kritzeleien dieses Bach-Sohnes. Seine durch eine „schwierige“ Persönlichkeit bedingten beruflichen Misserfolge veranlassten ihn, 64-jährig sein Glück in Berlin zu versuchen. Weiter präsentiert die Schau die in Berlin verlegte Klavierschule von Carl Philipp Emanuel Bach, die zu einem großen finanziellen Erfolg wurde und mehrfach nachgedruckt werden musste. Schließlich wird auch das originale Grabkreuz des Bach-Enkels Wilhelm Friedrich Ernst Bach gezeigt, der das letzte komponierende Mitglied der Musiker-Familie war und ab 1788 als Hofkapellmeister und Klavierlehrer von Königin Luise in Berlin und Potsdam wirkte. Das Grabkreuz des 1845 verstorbenen Enkels stand ursprünglich auf dem Friedhof II der Sophiengemeinde hinter dem Nordbahnhof und gelangte 1905 ins Bachhaus Eisenach, wo es jahrelang im Garten ausgestellt war und nun für die Ausstellung nach Berlin zurückkehrt.
Johann Sebastian Bachs drei (und wahrscheinlich mehr) Besuche in Berlin werden gleichfalls thematisiert: Gezeigt wird unter anderem das Titelblatt des 1747 Friedrich dem Großen gewidmeten „Musikalischen Opfers“ und eine von 1770 datierende Berliner Abschrift seiner Englischen Suite Nr. 5.
An sieben Hörstationen kann die Musik der Berliner Bach-Familie angehört werden. Ein Trickfilm der Potsdamer „Buchstabenschubser“ erläutert außerdem, dass Bachs „Brandenburgische Konzerte“ aus dem Jahr 1721 wahrscheinlich als verkappte Bewerbung des Musikers nach Berlin gemeint waren – doch ohne Erfolg, weshalb sich Johann Sebastian Bach ein Jahr später nach Leipzig bewarb.
Die Ausstellung ist in der Tauf- und Traukirche zu sehen. Sieben Hörstationen erlauben zudem, die Musik der Berliner Bach-Familie zu hören, und ein Trickfilm erläutert, dass Bachs „Brandenburgische Konzerte“ aus dem Jahr 1721 wahrscheinlich als verkappte Bewerbung des Musikers nach Berlin gemeint waren – doch ohne Erfolg, weshalb sich Johann Sebastian Bach ein Jahr später nach Leipzig bewarb.
Seit 2013 kooperiert das Bachhaus Eisenach mit dem Berliner Dom und zeigt hier jährlich im Frühjahr teils komplett neue Ausstellungen mit Bezügen zu Berlin, teils Vorschauen oder Rückblicke auf eigene Themen in Eisenach.