Baustellenberichte

Nach erfolgtem Abschluss der Niederdruckmikrotrockenstrahlreinigung werden nun die Fugen, die zum Teil erhebliche Schadensbilder bis hin zu vollständigen Fehlstellen aufweisen, instandgesetzt. Dabei werden die ursprünglichen und harten Mörtelfugen an den Anschlüssen zu den Kupferblechen durch Bleifugen ersetzt. Blei garantiert zum einen eine sehr gute Abdichtung der Fuge, zum anderen fungiert es durch seine hohe Flexibilität als Puffer für die Materialspannungen zwischen Naturstein und Kupferblech. Die Maßnahme der Fugeninstandsetzung ist zwingend erforderlich, um Flankenabrisse sowie das Eindringen von Feuchtigkeit hinter die Gesimse und die dadurch drohende Beschädigung der Fassade dauerhaft zu verhindern.

Die Reinigungsarbeiten an den Natursteinoberflächen des Tambours sind gut vorangeschritten. Mittels Niederdruckmikrotrockenstrahlreinigung (Partikelstrahlreinigung) werden derzeit die Natursteine von Verkrustungen wie Schmutz, Gips oder Staub ohne größere Substanzverluste befreit.

Das Resultat dieser schonenden Oberflächenbehandlung ist bereits deutlich erkennbar. Bei stärker anhaftenden Gipsverkrustungen und daraus resultierenden Verschwärzungen bedarf es in einem nächsten Schritt einer zusätzlichen Behandlung mit Ammoniumcarbonat Kompressen.

Ende April wurde mit der Reinigung der Natursteinoberflächen an der Westseite des Tambours begonnen. Dabei werden die Oberflächen mittels Niederdruckmikrotrockenstrahlreinigung von Verkrustungen wie Gips, Verschmutzungen und Staub befreit. Hierbei handelt es sich um ein besonders schonendes Reinigungsverfahren ohne weitere Substanzverluste. Es wurden im Vorfeld zwei Rigungsintensitäten getestet (s. Abb.): Asilit Körnungsgröße 0 (links) und Asilit Körnungsgröße 1 (rechts). Da die Korngröße 0 schonender für die Natursteinoberfläche ist, aber dennoch zu einem guten Ergebnis führt, wird die weitere Bearbeitung mit dieser Variante erfolgen.

Am 28. Februar 2024 startete die zwingend erforderliche restauratorische und statische Ertüchtigungsmaßnahme des Tambours mit der Einrüstung der Musterachse. Insgesamt werden etwa 760m² eines sogenannten Modulgerüstes errichtet, dessen Ablastung über Stahlträger mit Hängekonsolen, die über Kernbohrungen in die Fassade des Tambours eingelassen werden, erfolgt. Nach der Demontage des Gerüstes werden die Kernbohrungen durch eine Fachfirma wieder verschlossen.

Das Gerüst deckt etwa 15,5 Meter in der Breite und damit ein Achtel des gesamten Tambours ab. Die Musterachse befindet sich auf der Westseite, der zum Lustgarten ausgerichteten Seite.