Wegscheider-Orgel

Seit 2014 besitzt der Berliner Dom ein Continuo-Instrument, das nach den Ideen von Domorganist Andreas Sieling durch den Dresdener Orgelbauer Kristian Wegscheider gebaut wurde. Zuvor musste der Dom für Kantatengottesdienste und Konzertveranstaltungen immer eine kleine Orgel ausleihen. Dieses Verfahren war teuer und gleichzeitig klanglich unbefriedigend, da der Klang der Leihorgeln viel zu leise und für den Berliner Dom ungeeignet war.
 
Die Wegscheider-Orgel mit nur vier Registern orientiert sich an den akustischen und praktischen Bedürfnissen des Hauses. Aufgrund der Praxis im Berliner Dom, sowohl aus dem Altarraum als auch von der Südempore Kirchenmusik erklingen zu lassen, sollte das Instrument nicht allzu groß und leicht transportabel sein und zudem auch in den Fahrstuhl passen.
 
Bei Orgelbauern und in der Gemeinde erhielt das Instrument deshalb schnell den Spitznamen ‚Fahrstuhlorgel‘. Orgelbauer und Organist tüftelten lange, damit das Instrument nicht nur schön klingt, sondern auch tatsächlich in den Lift passt: die Klaviatur wird zum Transport hochgeklappt und der Rundbogen hingegen heruntergeklappt. Jetzt passt die Wegscheider-Orgel zentimetergenau in den Aufzug und trägt ihren Spitznamen zurecht.

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