nous pleurons avec nos amis français

Aus Solidarität mit Notre-Dame läuteten am Berliner Dom einen Tag nach dem Brand um 12 Uhr die Glocken

Mit großem Entsetzen hat die Berliner Domgemeinde den schrecklichen Brand in Notre-Dame aufgenommen. „Wir sind tief erschüttert, dass die Gläubigen in Frankreich diesen so wichtigen Ort verloren haben,“ sagte Domprediger Michael Kösling. „Zugleich sind wir aber auch unendlich dankbar, dass niemand sehr schwer verletzt wurde. Wir sind im Gebet bei den Menschen in Paris und Frankreich“.

Aus Solidarität und großem Mitgefühl mit unseren Freunden in Frankreich, läutete der Berliner Dom einen Tag nach dem verheerenden Feuer um 12 Uhr Mittag die Domglocken. Die Mittagsandacht hielt Domprediger Michael Kösling ebenfalls im Gedenken an Notre-Dame.

Der Berliner Dom wird jedes Jahr von hunderttausenden TouristInnen aus aller Welt besucht. „Unser oberstes Ziel beim Brandschutz im Berliner Dom ist deshalb die schnelle Räumung des Gebäudes“, so Kösling. Regelmäßig finden Evakuierungsübungen statt, die letzte vor wenigen Wochen. Innerhalb von knapp fünf Minuten war der Berliner Dom komplett menschenleer.

Auch für die Mitarbeitenden finden regelmäßige Brandschutzübungen statt sowie Begehungen mit der zuständigen Feuerwehr, die das Gebäude gut kennt. „Sollte es doch einmal zu einem Brand kommen, so können die Mitarbeitenden mit dem Feuerlöscher umgehen“, erklärt Domarchitekten Sonja Tubbesing, zudem hat das Gebäude überall Steigleitungen“. „Ein Brand wie in Notre-Dame ist im Berliner Dom so nicht denkbar“, so Tubbesing.

Ähnlich wie in Notre-Dame wird auch auf dem Dach des Berliner Domes gerade gearbeitet. „Allerdings sind die beiden Gebäude nicht vergleichbar“, so Dombaumeisterin Sonja Tubbesing. Der Berliner Dom stammt aus dem Jahr 1905, Holz gibt es in dem Gebäude nur sehr wenig. Die Kuppel besteht aus einer Stahlkonstruktion, die Innenkuppel aus Beton. Staub, der sich auf dieser Innenkuppel ablagert, wird regelmäßig entfernt. „Bei den laufenden Bauarbeiten achten wir streng darauf, dass alle Tätigkeiten, bei denen Funken oder Hitze entstehen, nicht auf dem Dach, sondern auf dem Bauhof unten durchgeführt werden“, so Tubbesing. Auch lasse man nur vom TÜV geprüfte Maschinen und Geräte auf das Dach.

Welche verheerenden Schäden ein Brand auslösen kann, musste auch der Berliner Dom bereits schmerzlich erfahren. 1944 traf eine Fliegerbombe die Kuppel der Kirche, die drei Tage brannte und dann in die Predigtkirche stürzte und die Decke zur Hohenzollerngruft durchschlug. Der Wiederaufbau begann erst 1974, was allerdings der besonderen politischen Situation der geteilten Stadt Berlin geschuldet war.

 

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